Internationaler Tag gegen Rassismus in Rudow

Rudow empört sich – Gemeinsam für Respekt und Vielfalt – ruft auf zu einer solidarischen Menschenkette zum internationalen Tag gegen Rassismus

Samstag, 19. März 2022, 11 Uhr – Treffpunkt: Alt-Rudow, Ecke Neudecker Weg

Aus Rudow wurden 2021 beim Berliner Register 51 rechtsextreme, rassistische und antisemitische Vorfälle gemeldet. Dazu gehören auch tätliche Angriffe. Zwei Beispiele: In der Neuköllner Straße / Ecke Fritz-Erler-Allee wurde am 6. Juli ein ausländischer Mitbürger von einem bekannten Britzer Rechtsextremisten rassistisch beleidigt und anschließend mit einem Messer am Hals verletzt. Am 17. August wurde ein 9-jähriges Kind in der Groß-Ziethener Chaussee von einer Frau rassistisch beleidigt und getreten.

Hinter den meisten der 51 Vorfällen in Rudow steckt die Neonazi-Partei der „III. Weg“. Zu ihr gehört auch einer der Hauptverdächtigen der rechten Neuköllner Terrorserie mit mindestens 73 Straftaten, davon 23 Brandstiftungen. Anfang 2021 aus der U-Haft entlassen, darf der einschlägig vorbestrafte Rudower trotz Anklage der Staatsanwaltschaft seine Machenschaften fortsetzen.

Getarnt als bürgernaher Kümmerer verbreitet der „III. Weg“ in Rudow mit Flyern rechte Verschwörungsideologien, macht für alles Geflüchtete und Zugewanderte verantwortlich und ruft zum „System“-Sturz auf. Zu diesem Zweck organisiert der „III. Weg“ auch Corona-Verschwörungs-Aktivitäten. Im Wahlkampf plakatierte der „III. Weg“ auch in Rudow Mordaufrufe. Im September versuchte er, eine Veranstaltung von „Rudow empört sich“ zu stören, und im November beging er auf einem Rudower Friedhof ein NS-verharmlosendes „Heldengedenken“.

Im „III. Weg“ haben sich Neonazis zusammengeschlossen, deren Organisationen verboten wurden und denen die NPD nicht gewaltbereit genug ist. Hinter dem Parteinamen und der Parole „National – revolutionär – sozialistisch“ steht das Bekenntnis zum nationalsozialistischen „III. Reich“. Das Programm ist völkisch-menschenfeindlich, antisemitisch und gegen die Demokratie gerichtet.

Mit den Mordanschlägen gegen Walter Lübcke, in Halle und Hanau wurde unsere Gesellschaft in ihrer gesamten Breite angegriffen. Hier wurde deutlich wie schnell aus rassistischer Stimmungs- mache und Hetze Gewalttaten werden. Wir alle sind deshalb gefordert, Rassismus und rechtem Terror entgegenzutreten. Gewerkschaften, Unternehmen und Berufsverbände, Sport- und andere Vereine, Schulen, Kirchen und religiöse Vereinigungen sind aufgerufen, für unsere Demokratie einzustehen.

Unsere Antwort: Solidarisch gegen Rassismus, rechte Gewalt und Hetze!